Page 23 - lucy und das wesen der dinge leseprobe
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gehorsam aus und erhalte daraufhin meinen Zimmer-
schlüssel.
»Dort die Treppe rauf, die erste Tür links. Bringen Sie
ihre Tasche auf Ihr Zimmer. Ich bereite Ihnen inzwischen
etwas zu Essen zu«, meint er in einem freundlichen, aber
bestimmenden Ton.
»Danke, aber ich bin nicht hungrig.«
»Doch, doch, das sollten Sie sein«, murmelt er und ver-
schwindet in Richtung Küche.
»Na toll, Lucy. Das fängt hier ja gut an!«, stelle ich mit
einem Schmunzeln fest. Der Mann scheint recht eigen-
willig zu sein. Ich gehe die Treppe hinauf und stehe vor
einer massiven Tür aus dunklem Holz. Zimmer Nummer
drei. Die Zahl ist in einem flachen Dreieck auf der Tür
abgebildet. Als ich die Tür öffne, bin ich angenehm über-
rascht. Das Zimmer ist groß und gemütlich eingerichtet.
Meine Tasche werfe ich auf das rote Sofa vor dem Fen-
ster. Eigentlich bin ich hundemüde, aber meinen Gast-
wirt zu enttäuschen, kommt mir nicht in den Sinn. Da es
nach wie vor sehr warm ist, ziehe ich schnell ein leichtes
T-Shirt und eine abgeschnittene Jeans an. Noch etwas
Wasser ins Gesicht und schon eile ich die kleine Treppe
zur Gaststube hinunter.
»Suchen Sie sich im Garten einen Tisch aus. Um diese
Uhrzeit haben Sie die freie Wahl«, erklingt es aus der
Küche.
Ich setze mich an den ersten Tisch, in der Nähe des
Eingangs. Das Sternenzelt über mir ist atemberaubend.
Durch die Bäume sehe den Mond, dessen Licht auf dem
Meer wie tausend Diamanten funkelt. Aus den Pinien von
der Straße ertönt das konstante Zirpen der Grillen. »Wun-
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