Page 19 - lucy und das wesen der dinge leseprobe
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liegen«, denke ich, doch die Gedanken an das Ziel brin-
gen bald Schwung in meine Systeme. Nach einem pappi-
gen Weißbrot zum Frühstück sitze ich wieder am Steuer
meines Volvos, dieses Mal unter einem strahlend blauen
Himmel. Um die Mittagszeit erblicke ich in der Ferne das
funkelnde, tiefblaue Meer. Mein Herz macht vor Freude
einen kleinen Sprung.
»Jüppiiiiee! Lucy, das hast du schon mal gut gemacht!«,
lobe ich mich begeistert.
Die Grenze zwischen Frankreich und Spanien ist
genauso unspektakulär wie die letzte und Schwupps, bin
ich in Spanien. Die Vegetation wird zunehmend mediter-
raner. Zunächst überwiegen Pinienbäume die Landschaft.
Bald säumen Orangenplantagen und Mandelbäume die
Autobahn. Hohe Berge und in Hügel gebettete kleine
Häuser auf der einen Seite und das weite, blaue Meer auf
der anderen Seite, führt mich der Weg an der Küste ent-
lang immer weiter gen Süden.
Nach 2100 Kilometern erreiche ich die Autobahnabfahrt
Benissa. Mein Navi lenkt mich weitere 20 Minuten in
Richtung Küste. Ich kurble das Fenster herunter und
atme die salzige Luft tief in meine Lungen. Es ist eine
lauwarme, windstille Nacht. Der Himmel über mir ist
von Sternen übersäht. Plötzlich blitzt das Ortsschild von
Moraira im Scheinwerferlicht meines Volvos auf. Kurz
darauf sehe ich, wie bunte Lichter auf der Meeresoberflä-
che verspielt aufblinken. Ich bin angekommen.
Die Terrassen der vielen kleinen Restaurants und
Tavernen säumen die Straßen. Kellner räumen die letz-
ten Gläser ein und wenige Nachtschwärmer treten im
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